Trinkwasserversorgung unter Druck: wie Kommunikation Vertrauen sichert

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel – und zugleich eines der sensibelsten Themen der kommunalen Daseinsvorsorge. Sauber, sicher, selbstverständlich: So nehmen es die meisten Bürgerinnen und Bürger wahr. Doch diese Selbstverständlichkeit gerät zunehmend unter Druck.

Klimawandel, wachsende Bevölkerung, neue gesetzliche Vorgaben und alternde Infrastrukturen fordern die Branche heraus. In den kommenden Jahren müssen Versorger Milliarden investieren, um Leitungen, Anlagen und Speicher zu modernisieren – und das wird auch Folgen für die Preise haben. Umso wichtiger ist eine Kommunikation, die erklärt, einordnet und langfristig Vertrauen schafft.  

Das ist wichtig, denn: Laut der TWIS-Studie 2023/2024 befürchten rund 69 Prozent der Befragten, dass die Wasserversorgung künftig schwieriger wird – vor allem durch den Klimawandel. Genau hier kann gute Kommunikation ansetzen, informieren und Sorgen entkräften. 

 

Alternde Netze, neue Anforderungen 

Viele Trinkwassernetze in Deutschland stammen aus den 1960er- und 1970er-Jahren. Ihre Lebensdauer liebt bei 60 bis 80 Jahren – ein Limit, das in Kommunen bald erreicht ist. Hinzu kommen große Herausforderungen für die deutsche Wasserversorgung: Längere Trockenperioden durch den Klimawandel, steigende Spitzenverbräuche in Ballungsräumen sowie ab 2026 strengere gesetzliche Vorgaben der Trinkwasserverordnung erhöhen den Druck auf Trinkwassernetze und -anlagen. 

Ab 1. Januar 2026 müssen Trinkwasserversorger ein umfassendes Risikomanagement vorlegen und zugleich strengere Grenzwerte und eine erweiterte Informationspflicht gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern einhalten. Zusätzlich verpflichtet die Wassergebieteeinzugsverordnung Versorger bereits seit 2023, Gefährdungsanalysen und Risikoabschätzungen vorzulegen.  

Diese Regelungen sichern die Qualität – erhöhen aber Aufwand und Kosten. Experten gehen davon aus, dass in den kommenden 20 Jahren rund 800 Milliarden Euro in Wasser- und Abwassernetze investiert werden müssen.

 

Warum Trinkwasser teurer wird – und wie Wasserversorger das erklären können 

1. Investitionen treiben die Kosten

Neue Anlagen, mehr Kontrollen, laufende Sanierungen – die Wasserversorgung wird technisch anspruchsvoller und damit teurer. Diese Investitionen sichern Qualität und Versorgungssicherheit, müssen aber auch refinanziert werden. Das Problem: Viele Menschen wissen gar nicht, was hinter ihrem Wasserpreis steckt. Laut TWIS-Datenreport 2023/2024 kennen rund 40 Prozent der Befragten nicht einmal die Höhe ihrer Wasserrechnung. Preissteigerungen werden zwar registriert, aber selten verstanden – und genau hier kommt Kommunikation ins Spiel. Wer frühzeitig und transparent erklärt, warum Kosten entstehen, schafft Verständnis und Vertrauen.

2. Erlösmodelle geraten unter Druck

Auch die Erlösmodelle selbst sind im Wandel. Der Wasserverbrauch sinkt, weil Privathaushalte und Unternehmen sparsamer mit der Ressource umgehen. Das ist ökologisch sinnvoll, verändert aber die wirtschaftliche Basis der Wasserversorgung: Der Fixkostenanteil für Leitungen, Brunnen, Pumpen und Spitzenlastkapazitäten wächst, während die verbrauchsabhängigen Erlöse zurückgehen. 

Es klafft eine Lücke zwischen fixen Kosten und tatsächlichen Erlösen.  Einige Versorger reagieren darauf mit neuen, für sie realistischeren Tarifmodellen. Andere bleiben beim bisherigen System, passen aber ihre Kalkulation an.  

Was die wenigsten Endverbraucher:innen wissen: Wasserversorgung ist eine hoheitliche Aufgabe – sie verfolgt keine Gewinnerzielungsabsicht, sondern arbeitet nach dem Prinzip der Kostendeckung. Ziel ist es, die tatsächlichen Aufwendungen über die Erlöse auszugleichen, nicht, Gewinne zu erzielen. 

Gerade diese Zusammenhänge sollten Versorger aktiv erklären, um langfristig Verständnis und Vertrauen bei den Kundinnen und Kunden zu sichern.

 

Warum frühe und transparente Kommunikation zählt 

Wer früh kommuniziert, bevor Kritik laut wird, gewinnt Vertrauen – und Zeit, Zusammenhänge zu erklären. Gute Trinkwasserkommunikation … 

  • macht sichtbar, was Versorger täglich leisten – rund um die Uhr. 
  • erklärt verständlich, warum Investitionen und eventuelle Preisanpassungen nötig sind. 
  • zeigt konkret, welche Maßnahmen für die Trinkwassersicherheit umgesetzt werden und welche Wirkung sie haben. 
  • verdeutlicht, dass steigende Preise kein Selbstzweck sind, sondern Voraussetzung für Qualität, Sicherheit und Kostendeckung sind. 
  • betont den Nutzen für Kundinnen und Kunden: dauerhaft sauberes, sicheres Trinkwasser. 
  • stärkt die regionale Verbundenheit – denn Investitionen in Wasserinfrastruktur schaffen Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort. 

 

So positionieren sich Wasserversorger als verantwortungsbewusste, moderne Infrastrukturdienstleister. 

 

Wie wir unterstützen 

Das trurnit Pressewerk begleitet Versorger dabei, sich kommunikativ auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorzubereiten – von der Sicherung hoher Qualitätsstandards bis hin zu den umfangreichen Netzsanierungen der kommenden Jahre. Ziel ist es, Vertrauen zu stärken, komplexe Themen verständlich zu machen und die Rolle als zuverlässiger Versorger sichtbar zu kommunizieren. 

Wir unterstützen mit passgenauen Kommunikationskonzepten, formulieren Argumentationslinien und strategische Botschaften – und begleiten Sie bei der Umsetzung, unter anderem mit:  

 

  • Informationskampagnen zu Wasserqualität, Preisen und Infrastruktur 
  • Wordings für interne und externe Kommunikation 
  • Medienarbeit zu Bauprojekten oder Investitionen 
  • Erklärformaten zu Trinkwasserverordnung, Risikomanagement und Klimafolgen 
  • Storytelling über Menschen, die für sauberes Trinkwasser sorgen